Eine medizinisch-psychologische Untersuchung (kurz: MPU) wird nach festgelegten Verkehrsordnungswidrigkeiten und Straftaten, wie etwa dem Konsum von Alkohol oder Drogen oder einer Eintragung im Fahreignungsregister von acht Punkten angeordnet und dient der Entscheidungsfindung der Behörde in der Frage ob jemandem, trotz eines oder mehrerer Gesetzesverstöße, die Fahrerlaubnis erneuert erteilt werden kann. Sie kann nur durch eine amtlich anerkannte Begutachtungsstelle, wie etwa TÜV, Dekra, AVUS usw., durchgeführt werden und setzt sich dabei aus vier Teilen zusammen, wobei der Ablauf dieser vor Ort einleitend besprochen wird.
Die Fragebögen
Begonnen wird eine MPU mit der Ausfüllung mehrerer Fragebögen. Darunter befinden sich zwei allgemeine Formulare, die Fragestellungen zum Lebenslauf und der Gesundheit inkludieren, sowie, sollte das Thema Alkohol oder das Thema Drogen für die Anordnung der Untersuchung relevant sein, einen Fragebogen zu jenem belangreichen Thema.
Die Leistungstests
Zeitlich gefolgt werden die Fragebögen von den Leistungstests, die ebenfalls von dem ausschlaggebenden Grund der Untersuchung variieren und bei welchen vorrangig die Wahrnehmungs-, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeiten getestet werden. Die Leistungstests finden an einem Computertestgerät statt, wobei keine Computerkenntnisse vonnöten sind. Vor der Durchführung findet eine kurze Einschulung durch das örtliche Personal statt, an welches man sich auch während des Tests jederzeit wenden kann. Insgesamt nehmen die Leistungstests rund 20 Minuten in Anspruch.
Die medizinische Untersuchung
Die medizinische Untersuchung setzt sich aus einer allgemein körperlichen und neurologischen Untersuchung, sowie, sollte der Anlass des Gutachtens in Verbindung mit Alkohol oder Drogen stehen, einer anlassbezogenen Untersuchung zusammen, wobei diese eine Blutentnahme oder ein Urinscreening für eine Laboruntersuchung vorsieht. Abschließend folgt ein ärztliches Gespräch, um eventuelle Gründe für medizinische Auffälligkeiten und deren Verbesserung zu besprechen.
Das psychologische Gespräch
Im Fokus der Untersuchung steht das anschließende psychologische Gespräch, welches rund 30 bis 90 Minuten dauert. In diesem liegt ein Hauptaugenmerk auf der Ursache des Führerscheinentzugs und insbesondere welche Schritte zur künftigen Vermeidung dieser bereits unternommen wurden beziehungsweise, welche sich für die Zukunft vorgenommen wurden. Dem hinzuzufügen ist, dass Glaubwürdigkeit in diesem Teil eine wesentliche Rolle spielt.
Auf der Zielgeraden
Nach Abschluss der Untersuchung wird das schriftliche Gutachten postalisch zugesandt, welches daraufhin nur noch bei der zuständigen Führerscheinstelle eingereicht werden muss. Wir wünschen viel Erfolg!
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